Infos zum equinen Melanom
Das equine Melanom (Schimmelkrebs)
Melanome sind tiefschwarze, haarlose Knoten, die in den Zellen gebildet werden, die für die Bildung des Hauptpigments Melanin verantwortlich sind. Dieses Pigment färbt die Pferdehaut schwarz, weswegen Melanome schwarz sind. Bei befallenen Pferden findet eine Überproduktion von Melanin statt.
Bisher steht lediglich fest, dass genetische Ursachen eine Rolle spielen, was dadurch bestätigt wird, dass Melanome vorwiegend bei älteren Schimmeln auftreten, was nicht heißt, dass sie nicht auch vereinzelt bei Pferden mit anderer Fellfarbe vorkommen können.
Die Gefährlichkeit besteht einerseits im raschen Wachstum, andererseits in der hohen Neigung, bereits zu sehr frühen Phasen Metastasen zu setzen. Wobei dann auch die Melanome an untypischen Stellen unter dem Fell auftreten können.
- Neoplasma, das melaninhaltige Zellen produziert
- Je nach Differenzierung können daraus maligne oder benigne Melanome entstehen Symptome
- Schimmel sind prädestiniert, treten aber auch bei anderen Farben auf
- Treten frühestens ab 5-7 Jahren auf
- Je älter und weißer Pferde sind, desto häufiger treten Melanome auf
- 80% der 15-18-jährigen Schimmel sind betroffen
bevorzugte Lokalisationen:
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- Perinealregion
- Unterfläche des Schweifes
- Kopf (Ohrgrund, äußeres Ohr und Parotisgegend)
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- Im Anfangsstadium solitäres Vorkommen
- Kleine Knoten, die von völlig intakter, schwarz gefärbter Haut überzogen ist
- In Nachbarschaft entstehen bald Tochtergeschwülste, die aussehen, als würden sie in der Haut
liegen - Können monate- jahrelang in diesem Zustand verharren -> stören nur da, wo Halfter und Sattel liegen
- Tws. in der Beckenhöhle lokalisiert
- Können dort liegende Organe (Vagina, Mastdarm..) einengen
- Selten Melanome des Bauchfelles
- Gestielte Melanome: immer benigner (gutartiger) Charakter!! => nicht entfernen
- Nach monate- oder jahrelangem Pausieren können Melanome plötzlich wachsen und durch die
Hautoberfläche durchbrechen - Vor derartigen Durchbrüchen tws. Fluktuation palpierbar, Entleerung einer schwarz – braunen,
geruchlosen Flüssigkeit - Nach Entfernung bleiben ulzerierende Wunden zurück
- Stellen sich histologisch als maligne Melanome oder Melanomsarkome dar
- In Dammregion oder am Kopf solitär vorkommende Melanome bleiben jahrelang im Ruhezustand
- Andere Melanome: nach mechanischer Reizung plötzlich maligner Charakter
Maligne Melanome (bösartige)
- Sofort nach Erscheinen Bildung von Metastasen
- Erkrankung breitet sich sofort über Lymphgefäße in regionäre Lnn. aus => Entstehung
zahlreicher Knötchen entlang der Lymphbahnen - Von Metastasen an Lymphbahnen aus Metastasierung in Leber, Lunge, Milz
- Metastasen an inneren Organen meist deutlich größer, als Primärtumoren, haben auch oft
weichere Konsistenz - Metastasierung hat erst sehr spät Krankheitszeichen zur Folge
- Tier geht an Kachexie zu Grunde
Therapie und Prognose
- Ältere, solitäre Melanome haben gute Prognose, sofern keinerlei Irritation am Tumor oder in
dessen Nähe stattfindet - Melanome NICHT BERÜHREN
- Melanom mit multiplen Tumoren und ödematöser Schwellung und Verfärbung ihrer Umwelt =>
NICHT CHIRURGISCH ENTFERNEN!!! - Destruktion der zunächst intakt gebliebenen Haut und bei Ulzeration => radikalchirurgisches
Vorgehen - Nur dann Erfolg, wenn solitäre Melanome vorliegen und regionäre Lymphknoten mit entfernt
werden können - Solange keine allgemeine Metastasierung und kachektische Erscheinungen ist bei malignen
Tumoren 3-5 Jahren Überleben möglich - Wenn schon Metastasierung vorliegt, dann wird meist Melanomsarkom diagnostiziert
- Bei radikalchirurgischem Vorgehen: 3-dimensionales Entfernen möglich
ERKLÄRUNG DER STADIEN
Stadium 0
Beim Stadium 0 des Melanoms werden Krebszellen nur in der äußeren Schicht der Haut gefunden und sie dringen nicht in tiefere Schichten ein.
Stadium I
Beim Stadium I des Melanoms werden Krebszellen in der äußeren Schicht der Haut (Epidermis) und/oder in den äußeren Anteilen der inneren Hautschicht (Dermis) gefunden, aber sie haben sich nicht auf die benachbarten Lymphknoten ausgebreitet.
Stadium II
Der Tumor hat auf den unteren Teil der inneren Hautschicht (Dermis) übergegriffen, nicht aber auf das Gewebe unter der Haut oder benachbarte Lymphknoten.
Stadium III
Der Tumor kann sich auf die tieferen Schichten der Haut ausgebreitet haben, es können sich weitere Tumoren innerhalb einer Grenze von 2,2 mm gebildet haben (Satelliten Tumoren), kann auch die umgebenden Lymphknoten befallen haben, und kann sich auf benachbarten Strukturen des Körpers ausbreiten.
Stadium IV
Der Tumor hat andere Organe oder Lymphknoten in großer Entfernung vom Ersttumor befallen.
Rezidiv:
Ein Rezidiv bedeutet, daß der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann an der ursprünglichen Stelle oder an einer anderen Stelle des Körpers wieder auftreten.