Anwendung von CompX/ xxTerra/ Dermequin anhand einer Bilderfolge

Anwendung von CompX/ xxTerra/ Dermequin anhand einer Bilderfolge

Die Anwendung von CompX und xxTerra/Dermequin

CompX muß man sich erst noch selber zurechtmischen, indem man sie mit Melkfett oder Vaseline, ca. 1:1 verdünnt (also 50% Melkett und 50% CompX), wenn man sie flüssiger möchte, kann man sie mit Glycerin mischen. xxTerra/Dermequin hingegen wird pur verwendet.

Hier sieht man ein ein schorfiges Sarkoid, das bereits kleine warzige Tumore auf der Oberfläche ausgebildet hat. Ohne Behandlung würde die kleine Warze wachsen und es würden sich weitere Sarkoide auf der Oberfläche bilden. Im Laufe der Zeit würden sich diese vermehren und in die offene, blutige Form übergehen.  

 

Um mit der Behandlung zu beginnen, muss die Haut sichtbar vom Sarkoid befallen sein.  Dieses Bild zeigt die leichte Veränderung nach ein paar Tagen. Anfangs schmiert man täglich, bis sich eine feste, schwarze Kruste bildet. Dies kann 1-2 Wochen dauern. Zwischen der Kruste kann immer wieder eitriges, blutiges Wundsekret austreten. Das ist völlig normal und gerade auf diese Stellen muss geschmiert werden.

 

Hier hat sich eine feste, trockene Kruste gebildet und es tritt kein Wundsekret mehr aus, so dass man ein Paar Tage pausieren kann. Keinesfalls sollte man die Kruste abzupfen, da diese automatisch abgestoßen wird.  Man sollte die Stelle weder waschen, desinfizieren noch mit anderen Cremes behandeln. Hier ist einfach Geduld gefragt, bis sich die Kruste selbständig löst oder sich Risse bilden. 

 

Hier sieht man sehr schön, wie sich Teile der Kruste lösen und sich dazwischen das eitrige Wundsekret bildet. Jetzt ist es wieder Zeit zu schmieren. Die Salben werden nur auf das Sarkoid aufgetragen, stark verkrustete Stellen kann man aussparen. Man trägt die die Salben von der Stärke genau so auf, als ob man eine Hautcreme verwendet. Jetzt wird wieder täglich geschmiert, bis sich die gewünschte Krustenbildung einstellt.

 

Anfangs sind die Krusten eher dünn und lösen sich leicht vom Sarkoid. Es nützt nichts, am Anfang mit der Salbe zu sparen, da man dann das Sarkoid nur reizt und es mit vermehrtem Wachstum reagiert. So kann es gut sein, dass man zu Beginn bis zu 4 Wochen täglich schmieren muss, bis sich eine dicke, feste Kruste bildet. Erst dann kann man wieder ein Paar Tage pausieren. 

 

Wie lange die Kruste dann auf dem Sarkoid sitzt ist  unterschiedlich. Irgendwann bildet sich um die Kruste ein feiner Riss und diese hebt sich dann. Oft fallen nur kleine Teile vom Sarkoid ab, manchmal lösen sich einzelne warzige Sarkoide oder es fallen große Brocken ab, dass ist von Sarkoid zu Sarkoid stark unterschiedlich.  Hier sieht man sehr schön, wie sich die Kruste in Form eines Deckels ablöst.

 

Hier sieht man den abgelösten Deckel. Zwischen Kruste und Sarkoid bildet sich eine Eiterschicht, die zur Ablösung des abgestorbenen Sarkoidteils führt.  Sofern möglich, sollte man die Kruste vorsichtig anheben und mit einem Wattestäbchen unter der Kruste auf das offene, blutige Tumorgewebe schmieren. Die Ablösung erfolgt immer von selbst.

 

 

Jetzt muss wieder auf die offene Wundfläche geschmiert werden. Die gelben Stellen deuten immer auf noch veränderte Zellen hin. Würde man jetzt mit der Behandlung aufhören, würde das Sarkoid innerhalb kurzer Zeit nachwachsen und meist schlimmer und aggressiver als vor der Behandlung. 

 

 

 

Hier erkennt man sehr gut, wo noch Sarkoidgewebe vorhanden ist. Die gelbe Stelle zeigt, dass hier veränderte Tumorzellen an die Oberfläche gezogen werden, wohingegen die braunen Stellen darauf hin weisen, dass dort der Heilungsprozess langsam statt findet und sich unter der Haut nur noch wenig Tumorgewebe befindet. Man sieht auch, dass sich die Wundfläche immer mehr zusammen zieht.

 

Die Kruste die sich nun bildet ist wesentlich trockener und die Oberfläche auch deutlich glatter. Die Krustenbildung erfolgt jetzt meist nach ein paar Tagen, es tritt kaum noch Wundsekret aus und es bilden sich keine Risse mehr. Die nun bräunlicheren Krusten bleiben länger geschlossen und fangen oft erst nach einigen Wochen an sich zu lösen.

 

 

Oft kann es bis zu drei Wochen dauern, bis sich wieder eine Kruste hebt. Je länger die Krusten auf dem Tumor sitzen, umso mehr kann man davon ausgehen, dass sich die Behandlung dem Ende zu neigt. Hier sieht man wieder wie der Wundrand abheilt. Wenn man genau schaut, erkennt man wieder die eitrige Stelle, die im nächsten Bild wieder mit einer starken Verkrustung reagiert.

 

 

Jetzt reicht es, wenn man alle 3 Tage schmiert, da sich nun nicht mehr diese dicken Krusten bilden. Die dunkeln Stellen werden noch etwas krusten. Die hellbraune Stelle beginnt abzuheilen, der Wundrand schließt sich immer mehr. Das ganze wird trockener und es tritt so gut wie kein eitriges Blut mehr aus. Optimal ist nun 30% CompX  und 70% Vaseline. Dies ist auch der Zeitpunkt um xxTerra ebenfalls zu verdünnen.

 

Mittlerweile erkennt man auch den trockener werdenden Rand, die dunkelbraunen Stellen sind deutlich weniger, die ganze Wundfläche ist trockener und es erfolgt fast keine Reaktion mehr. Jetzt reicht es meist, nur noch einmal wöchentlich, über die offene Fläche zu schmieren. 

 

 

 

Wenn kein Sarkoidgewebe mehr vorhanden ist  ändert sich die Kruste deutlich. Sie wird nun eher glasig und bernsteinfarben und hat eine glatte, eher nach innen gekrümmte Oberfläche. Jetzt beginnt der Wundrand extrem schnell abzuheilen, dieses  Grind kann oft sehr lange halten bis es sich löst. Auch hier wieder eine Pause machen und einfach abwarten.

 

 

Löst sich nun das Grind erkennt man eine saubere Wundfläche. Mittig befindet sich noch ein brauner Punkt, dieser wird noch reagieren. Außenrum erkennt man sauberes, rotes Gewebe umringt von dem zarten, rosa Rand neuer Haut. Jetzt wird wieder einmalig geschmiert, damit sich ein Grind bildet.  Verwendet man xxTerra, sollte man hier nicht mehr schmieren.

 

 

Nun bildet sich ein hellbraunes, trockenes Grind. Die ehemals rosa Haut färbt sich langsam wieder schwarz.  Jetzt kann man mit Hautpflegecreme oder Wundheilsalbe die Fläche behandeln und zusätzlich ab und an mit stark verdünnter CompX  (10% CompX/ 90% Vaseline) cremen.

 

 

 

Wenn das letzte Grind abfällt erkennt man, dass die Haut sich bereits wieder fast komplett schwarz gefärbt hat. In der Mitte befindet sich nur noch ein kleiner, rosa Punkt mit neuer Haut.  Bei sehr großen Sarkoiden kann sich die Stelle oft rau, schuppig und narbig anfühlen und lange kahl bleiben. Im Regelfall braucht man hier nicht mehr schmieren. 

 

 

Nun färbt sich die ganze Fläche schwarz und die Haut wird wieder glatt und weich. Langsam beginnen die Haare zu wachsen. Dies ist ein deutliches Zeichen, dass das Gewebe tumorfrei ist. Ganz selten kommt es zu einer Vernarbung des Gewebes und es wächst kein Fell mehr nach. 

 

 

 

Probleme die auftreten können

Schwellung während der Behandlung

Kommt vor allem im Sommer, bei warmen Temperaturen öfters vor, wenn die Salbe zu wenig verdünnt wurde oder man zu oft schmiert. Dies zeigt an, das die Reaktion zu stark ausfällt.

Hier bitte eine Pause einlegen, bis die Schwellung wieder weg ist und das Pferd bewegen, dauert im Regelfall 3-4 Tage. Danach mit einer höheren Verdünnung weiter cremen. Schwellungen sind sehr unangenehm fürs Pferd, aber nicht weiter schlimm.

 

 

Umliegende, gesunde Haut schuppt sich und reagiert auch

Rot eingekreist sieht man das behandelte Sarkoid. Da die Cremes alle infizierten Stellen erkennen, kann um ein kleines Sarkoid eine größere Fläche eine Reaktion mit Krustenbildung zeigen. Das ist normal und gewollt, damit alle Tumorzellen vernichtet werden. Hier entsteht die normale dicke Kruste. 

Im gelb eingekreisten Teil reagiert völlig gesunde Haut, da das Pferd die Blootrootpaste durch Scheuern verteilt. Hier entsteht aber nur eine leichte Schuppenbildung, ähnlich einen Sonnenbrand. Dies kommt ab und an auf dünnen, empfindlichen Hautstellen, gerade bei warmen Außentemperaturen vor. Hier bitte die gereizte Stelle mit Wundbalsam oder Vaseline vor dem Schmieren abdecken und verhindern, dass sich das Pferd nach dem Auftragen scheuert.

mehr gibt es im ➡ Sarkoidforum

Infos zur Bestellung sind hier ➡ Sammelbestellung CompX

Beispielbehandlungen findet ihr hier ➡ Bilderfolgen Anwendung CompX

häufig gestellte Fragen zur CompX/xxTerra/Dermequin

  • bei Zimmertemperatur lagern, wird bei Kälte fest
  • CompX ist nach öffnen mindestens 12 Monate haltbar, hat aber auch schon nach 3 Jahren noch funktioniert
  • beim Auftragen Handschuhe anziehen oder mit Spatel auftragen, damit kein Schmutz in die Dose kommt
  • nicht in die Augen bringen und nicht *essen*, von Kindern fern halten
  • Dopingrelevanz hinsichtlich der FN Richtlinien. Da die Salben die entzündungshemmende Weidenrinde beinhalten fallen sie unter Doping, also vor Tunieren nicht anwenden
  • CompX muß verdünnt werden, bei geschlossenen, krustigen ES oder Großen anfangs unverdünnt auftragen und dann im Behandlungsverlauf bis 1:1 mit Melkfett, Vaseline o. Glycerin mischen. xxTerra wird pur geschmiert, kann aber ebenfalls verdünnt werden
  • meine Besten Erfahrungen sind anfangs täglich schmieren, bis das Sarkoid aufgeht, bildet sich eine Kruste, ein paar Tage Pause machen, bis sich die Kruste leicht hebt
  • Im Schnitt alle 2-4 Tage, aber besser nach Bauchgefühl, je nach Sarkoidgröße und Reaktion
  • wirkt bei blutigen, ulzerierenden ES am besten. Warzen fallen manchmal einfach so ab, aber da dann auch noch ein paar mal über die Stelle schmieren
  • bei Schwellungen oder Entzündungen ein paar Tage pausieren und die CompX verdünnen, gerade am Euter oder Schlauch
  • Kruste bitte lassen, sind die abgestorbenen Tumorzellen, die sich abkapseln müssen
  • Eiter unter der Kruste ist auch normal, ist die Immunantwort des gesunden Gewebes
  • Kruste bildet sich öfters und fällt ab, wenn die Wundränder zum Zuwachsen beginnen, dann stark verdünnt ca. 1x die Woche schmieren. Intervalle vergrößern, bis das Sarkoid völlig mit neuer Haut zugewachsen ist
  • Kann Anfangs schlimmer aussehen, da das ES rausgezogen wird, wird also eine blutige, offene Wunde. Ich hab allerdings nie desinfiziert oder was anderes geschmiert, da ich nicht wußte, ob es sich mit der CompX verträgt, mittlerweile haben wir bemerkt, daß übermäßiges säubern und desinfizieren eher die Behandlung stört
  • Wichtig, nicht mittendrin aufhören, da das ES gereizt ist und sonst stärker nachwächst, also durchhalten
  • nicht abwischen und nicht rumzupfen, um das Sarkoid nicht unnötig zu reizen
  • Wechsel zwischen CompX und xxTerra /Dermequin problemlos möglich

 

Bei Problemen natürlich immer den TA fragen oder schon vorab mit dem TA besprechen, wir schreiben hier lediglich unsere Erfahrungen!

 


 …das Team vom Sarkoidforum