Infos zum equinen Sarkoid
Equines Sarkoid (Pferdewarze)
Das Sarkoid ist der am häufigsten vorkommende Hauttumor bei Pferden. Über 40% der Pferde haben diesen Virus in sich und dies ist unabhänig von Farbe, Rasse oder Geschlecht. Die Erreger sind hierbei die bovinen Papillomaviren I und II (virale Erreger von Warzen). Nicht bei jedem Pferd kommt es zum Ausbruch der Krankheit. Eintrittspforten sind kleinste Hautwunden, wobei stechende Insekten eine tragende Rolle spielen. Weiterhin spielt eine genetisch vererbte Veranlagung beim Ausbruch der Krankheit eine wesentliche Rolle. Equine Sarkoide sind immer gutartige Tumore der Haut. Sie metastieren nicht nach innen, werden aber teilweise als semimaligne Tumore bezeichnet, da sie nach Verletzungen oder Reizung rasant wachsen können und zu starker postoperativer Rezidivbildung neigen. Erste Symptome sind Hautveränderungen, entweder eine kreisrunde schuppige Stelle oder eine kleine Warze, wobei diese über der Haut liegen kann oder als Knötchen unter der Haut. Meist sind die Tiere, bei denen der Hauttumor festgestellt wird, zwischen 3 und 7 Jahren alt.
Gemischte Sarkoide
Verschiedene Sarkoidtypen und deren Klassifizierung
Typ I – Okkultes Sarkoid (flach, versteckt, unter der Haut)
Klar umgrenzte, haarlose Fläche mit grauer Oberfläche; die obere Hautschicht ist schuppig. Wenn es gereizt wird, kann es zu aggressiveren Formen wechseln. Kann wachsen, oder für Monate oder Jahre gleich groß bleiben. Manche dieser Sarkoide entwickeln mehrere Knoten oder eine Verdickung der Hornschicht mit starker Schuppenbildung (siehe Typ II)
dies ist praktisch der Beginn eines Sarkoides, es ist geschlossen, einfach eine leicht sichtbare Hautveränderung, auch Plattensarkoide genannt.
Typ II – Warzenartiges Sarkoid
In und auf der Haut sichtbare, flache Regionen, in denen sich die Hornschicht verdickt (Hyperkeratosis) und schuppen kann, häufig mit Warzen verwechselt. Wächst langsam, aber kann nach Reizung (oft durch Mücken im Sommer) oder falscher Behandlung granulös werden und eine aggressivere Form annehmen.
Zwischenstadium
Typ III – Fibroplastisches Sarkoid aufgebrochene, aktive Sarkoide
(in und unter der Haut)
Aggressiver in Erscheinung und Entwicklung. Kleine Läsionen häufig ulzeriert (geschwürartig) und rot oder rosa. Kann schnell wachsen oder statisch bleiben, mit Phasen, in denen es besser zu werden scheint. Gut durchblutet und schnell zum Bluten neigend. Entsteht aus anderen Sarkoiden, die gereizt wurden; oder nach Verletzungen. Jeder Versuch, sie chirurgisch zu entfernen, führt zu vermehrtem aggressiven Wachstum.
Typ IV – Knotiges Sarkoid (nodulares Sarkoid)
Dichte Knoten unter der Haut. Die Haut kann dort dünner und durchscheinend sein, ist aber meist normal. Der Knoten lässt sich ein wenig verschieben. Kann durch die Haut brechen und verändert sich dann zur fibroplastischen Form. Kommt meistens in Regionen vor, in denen die Haut dünner ist: Am Kopf, besonders Lippen und Augenlider, Genitalregion. Generell gutartig und besser chirurgisch behandelbar. Über diesen Sarkoiden ist noch gesunde Haut, vereinzelt mit Fell oder schon schuppig , brechen diese auf, hat man wieder Typ 3.
Typ V – Gemischter Typus
Große, breite, gemischte Sarkoide, die aus den okkulten, warzenartigen oder knotigen entstanden sind und zu fibroplastischen Formen geworden sein können.
Dies sind zum Beispiel geschlossene Plattensarkoide, aus denen einen Warze wächst, die geschlossen ist und daneben eine, die aufgeht.
Type VI Malevolentes Sarkoid
Teilweise aggressives fibroplastisches Sarkoid. Häufig an Kopf oder Ellenbogenregion. Verteilt sich über die Lymphbahnen im Körper und erzeugt so viele Knoten und fibroplastische Gewächse.
Meist nach erfolglosen Operationen, wenn das operierte Sarkoid rasend schnell nachwächst und blutig, offen ist, teilweise entstehen zum gleichen Zeitpunkt mehrere neue Sarkoide
- Lokal invasiv wachsende Bindegewebsgeschwulst (Tumor) mit variablem epithelialem Anteil
Symptome - Bevorzugte Lokalisationen: Kopf, seitliche Brustwand, Gurtlage, Unterbauch und distaler
Extremitätenbereich - Oft oberflächlich ulzerierende und blutende tumorartige Veränderungen von blumenkohlartigem Aussehen
- Ähneln nur zu Krankheitsbeginn den Papilloten -> später zerfällt Epithel => Erscheinen einer
destruierenden Oberfläche - Fortgeschrittenes Stadium: fast immer bakterielle Superinfektionen
- Multiple Tumoren, können fast faustgroß werden
- Können in verruköser, in fibroplastischer Form oder kombiniert auftreten
- Haften flächenhaft oder gestielt der Haut an
- Im Zusammenhang mit Sarkoid gebildete Veränderungen zeigen invasives Wachstum und hohe
Rezidivneigung - Keine Metastasen in innere Organe
- Allgemeines Befinden der Pferde ist im allgemeinen nicht gestört
Ätiologie - Erreger: Typ 1 und Typ 2 des bovinen Papillom ?Virus (BPV)
- Eintrittspforte sind kleinste Hautwunden
Erreger vermehren sich in den Epithelzellen (episomale Replikation, aber keine ausgereiften
Viruspartikel) => Epithelhyperplasie und Bildung fibroplastischer Tumoren in der Unterhaut - Epidemiologie Tritt weltweit auf. Mit 40% etwa der häufigste Tumor beim Pferd
- Anfällig sind Pferde aller Rassen
- Verdachtsdiagnose kann durch Histo abgeklärt werden
Im Biopsiematerial epitheliale und fibroplastische Proliferationen nachweisbar - Therapie
Bis heute noch keine 100% wirksame Behandlung vorhanden
Empfohlen: radikalchirurgische Entfernung einschl. Mitextirpation der regionären Lnn
Häufig auftretende Nahtdehiszenzen scheinen oft Anlaß von Rezidiven (in 50% aller Fälle) zu sein